Ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Bett – so viel wie nirgendwo sonst. Und darüber, wie erholsam der Schlaf ist, entscheidet auch das Kissen. Viele Menschen haben schon einige Kissen ausprobiert und finden einfach keine optimale Lösung. Dies kann an körperlichen Besonderheiten oder auch an der individuellen Schlafposition liegen.
Es gibt prinzipiell zwei Arten von Kissenbenutzern: die “Kissenknuddler”, welche am liebsten ein großes, weiches Kissen, gefüllt mit Daunen oder Flocken nutzen. Die Anderen sind Personen, die brav auf ihrem Formkissen liegen. Allerdings gibt es auch Zwischenformen.
Mit unserem Guide für das perfekte Kissen finden Sie garantiert ein Kissen, das zu Ihren Bedürfnissen passt! Konkrete Produktvorschläge für Ihre Schlafposition, finden Sie außerdem in unserem Daunenkissen Test!
Passendes Kissen, um Schmerzen vorzubeugen
Besonders bei Personen die an Tinnitus, Migräne oder Spannungskopfschmerz leiden, ist eine Analyse des Schlafverhaltens notwendig, um das optimale Kissen zu finden. Wenn Sie an einer dieser Krankheiten leiden, sollten Sie ein Kissen benutzen, dass die Halswirbelsäule nicht zu stark bewegt oder belastet.
Sonst können die Versorgungsbereiche im Nacken eingeklemmt werden, was zu noch schlimmeren Schmerzen führt. Sie sollten nach einem Kissen suchen, dass Sie gerade liegen lässt und die Halswirbelsäule entspannt.
Das perfekte Kissen für Rückenschläfer
Rückenschläfer brauchen eine gute Stützfunktion im Nacken!
Wenn Sie zu den Rückenschläfern gehören, dann sollte das Kopfkissen den Bereich zwischen Hinterkopf und Schulter vollständig ausfüllen. Damit der Nacken nicht überstreckt, was zu unangenehmen Verspannungen führen kann, darf das Kissen nicht zu hoch oder zu flach sein.
Wenn Sie das Kissen zu flach wählen, werden die Wirbel der Halswirbelsäule überstreckt, was zu einem vorzeitigen Verschleiß der Wirbel führen kann.
Wenn Ihr Kinn leicht zur Brust geneigt ist, haben die das richtige Kissen ausgewählt. Entscheiden Sie sich am besten für ein mittelflaches Modell oder noch besser, ein spezielles Nackenstützkissen. Bei beiden Varianten, bleibt die natürliche S-Form der Wirbelsäule erhalten und Kopf sowie Körper werden ideal gestützt.
Das ideale Kissen für Seitenschläfer
Seitenschläfer brauchen ein Kissen zum „Knuddeln“!
Die meisten Menschen bevorzugen die Schlafposition als Seitenschläfer. Durch ein zu hohes oder zu flaches Kissen, kann es passieren, dass Seitenschläfer ihren Nacken einseitig überstrecken.
Wenn auch Sie zu den Seitenschläfern gehören, wissen Sie wahrscheinlich, dass man meist eine bevorzugte Seite hat. So sind Verspannungen und teilweise auch Kopfschmerzen schon vorprogrammiert.
Beim Kissenkauf ist zu beachten, dass das Kissen den Bereich zwischen Schulter und Hals gut ausfüllt und somit den Kopf ideal stützt. Im Idealfall sollten Kopf und Wirbelsäule bis hin zum Becken eine gerade Linie bilden.
Für Seitenschläfer gibt es auch spezielle Seitenschläferkissen oder höhere Nackenkissen. Diese können Sie besonders dann benutzen, wenn Sie durch die klassischen Kopfkissen Schulter- oder Nackenprobleme bekommen.
Finden Sie Ihr Bauchschläfer-Kissen
Bauchschläfer brauchen ein flaches Kissen, um Verspannungen zu vermeiden!
Falls Sie zu den Bauchschläfern gehören, dann sollten Sie ein eher flaches Kissen nutzen. Sie können zum Beispiel ein sehr weiches Daunenkissen benutzen, bei dem Sie das Füllmaterial noch weiter entfernen können, falls nötig.
Da Bauchschläfer meist mit abgewinkeltem Kopf schlafen und sich häufig drehen, werden die Halswirbel in der Nacht extrem beansprucht. Dies führt zu Verspannungen und Blockaden im Nacken.
Ob es Sinn macht, einen Bauchschläfer mithilfe eines Kissens in eine andere Schlafposition zu zwingen, ist fraglich. Ein Seitenschläferkissen kann aber beispielsweise auch helfen, dass gleiche geborgene Gefühl wie die Bauchlage zu vermitteln.
Arten von Kissenfüllungen
Daunenkissen sind besonders weich und anschmiegsam!
Kopfkissen gibt es in allen möglichen Formen und mit verschiedenen Füllungen. Die Standardgrößen sind hierzulande meist 40 x 80 cm oder 80 x 80 cm. Zu den Standardfüllungen gehören Federn und vor allem Daunen. Beide stützen den Nacken auf sanfte Weise, wobei Daunen deutlich weicher bzw. auch anschmiegsamer sind als Federn. Je höher der Daunenanteil, desto weicher ist also das Kopfkissen.
Kissen mit Spelzen von den Getreidesorten Dinkel oder Hirse, passen sich dem Kopf sehr gut an, da die Spelzen sehr klein sind. Im Vergleich zu anderen Füllmaterialien ist die Spelze aber eher hart.
Speziellen Nackenstützkissen wiederum sind oftmals aus Schaumstoff. So behalten die Kissen ihre Form, sind aber dennoch flexibel und unterstützend. Zu den elastischen und weichen Füllmaterialien zählt hingegen Polyester. Dieses wird in Form von Kügelchen, Sticks, Flocken und als Hohlfaser verwendet.
Neben der Verwendung für Kopfkissen, findet man die Polyesterfüllung auch in Dekokissen, Sofakissen oder Sitzsäcken. Latex, als weiteres gängiges Füllmaterial, eignet sich für Kontur- und Nackenkissen, da es sehr elastisch ist und guten Halt bietet.
Perfekte Kissen für Allergiker
Nicht selten werden Daunen als Allergie-Verursacher identifiziert, was aber in den meisten Fällen falsch ist. Vielmehr sind es Hausstaubmilben, die allergische Reaktionen verursachen. Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, benötigen Sie ein Kissen, welches sich bei hoher Temperatur waschen lässt.
Achten Sie beim Kauf zudem auf das sogenannte Nomite-Siegel. Allergikerfreundliche Kissenbezüge sind ebenfalls empfehlenswert. Grundsätzlich gilt für Sie: saugen Sie mehrmals wöchentlich Staub. Vor allem der Teppich oder Teppichböden gelten im Schlafzimmer als echte Staubfänger.
Unterschiedliche Kissengrößen
Wählen Sie ein kleineres Maß, wenn Sie zu zweit in einem kleineren Bett schlafen 😉 © adrian – stock.adobe.com
Im Kissenfachhandel gibt es viele verschiedenen Größen, aber vor allem zwei haben sich in Deutschland durchgesetzt: das klassische 80 x 80 cm Kissen und die ergonomisch bessere Wahl, das 40 x 80 cm Kissen. Gerade die größeren 80 x 80 cm Kissen haben einige Nachteile.
Der Schlafende läuft zum Beispiel Gefahr, sich nachts mit der Schulter auf das Kissen zu legen. Somit geht der Stützeffekt für die Wirbelsäule verloren. Außerdem braucht es mehr Platz, was vor allem bei kleineren Bettmaßen für 2 Personen zu Platzmangel führt!
Fazit
Bevor Sie sich auf die Suche nach dem perfekten Kissen für Ihre Bedürfnisse machen, klären Sie ab, welche Schlafposition Sie vorwiegend einnehmen. Machen Sie im Zweifel einen Test im Schlaflabor. Dort werden alle Bewegungen aufgezeichnet und Sie sehen, ob Sie sich im Schlaf viel bewegen und die Position häufig wechseln. Sobald Sie Ihre Position kennen, testen Sie verschiedene Füllmaterialien und entscheiden Sie sich für das passende Maß. Viel Erfolg auf Ihrer Kissen-Jagd! 😉